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Die letzten Helden

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Ramsau am Dachstein zählt zu den schönsten Regionen Österreichs. Jährlich urlauben hunderttausende Gäste am Fuße des Dachsteins. Aber es sind nicht die tollen Attraktionen oder die komfortablen Hotels, welche die Ramsau in der Region Schladming-Dachstein so außergewöhnlich machen. Es ist die einzigartige Natur mit ihrer unverfälschten Schönheit. Und diese Schönheit muss bewahrt werden. Die letzten Helden – ein Blick auf die Menschen von Ramsau am Dachstein.

Ich öffne das Fenster und beobachte die aufgehende Sonne, wie sie meine Aussicht in ein atemberaubendes Kunstwerk verwandelt: Im Schein des Morgenlichts erhält die Dachstein-Südwand einen goldenen Anstrich, während die Felder aus der tristen Melancholie des Schattens befreit werden. Der vorher noch gespenstisch und karg wirkende Wald zeigt sich plötzlich einladend und besticht mit satten Farben. Und während der Wind die zarten Blumen in unserem Garten in Wallungen versetzt, rieche ich den süßlichen Duft der Natur. „Die Schönheit rettet die Welt“ schrieb einst der russische Schriftsteller Fjodor M. Dostojewski. Und nichts ist schöner als Mutter Erde selbst.

Aber auch Mutter Erde braucht manchmal Hilfe. Sie muss mit Respekt und Liebe gepflegt werden. Nicht zu vergessen das nötige Know-How, um die unverfälschte Schönheit der Natur zu bewahren. Es ist ein Knochenjob – harte Arbeit, 24 Stunden/7 Tage die Woche und dazu noch schlecht bezahlt. Ganz abgesehen vom hinterwäldlerischen Image. Aber es sind diese Menschen, die den Planeten zu einem schöneren Ort machen. Die unsere Welt im Einklang mit der Natur halten. Die die Schönheit von Mutter Erde beschützen.

Die Rede ist von den Landwirten. Von den Bauern. Seit Jahrhunderten bewahren sie die Schönheit unserer Natur: Bebauen die Felder. Pflegen die Wälder. Kümmern sich um die Tiere. Während wir nur die Schönheit der Landschaft wahrnehmen und das geschossene Foto mit unserem Smartphone hochladen, sorgen die Landwirte im Hintergrund mit viel Schweiß und Herzblut für die richtige Balance. Idealistisch und ehrlich. So wie Superhelden.

 

 

Bewahrer der Natur. Und der Traditionen.

In Ramsau am Dachstein gibt es noch immer eine hohe Dichte an Landwirten. Und seit jeher prägen diese die Region. Ramsauer Bauern gelten als Pioniere des Lutherglaubens in Österreich. Der älteste Gewerbebetrieb der Steiermark – die Lodenwalke – hat ihren Sitz am Fuße des Dachsteins und war stets im Besitz einheimischer Bauern. Und auch im Tourismus waren es die regionalen Landwirte, welche als erste ihre Häuser für Gäste öffneten.

Bauern bewahren auch Traditionen. Einige Höfe in der Ramsau besitzen auch noch heute die historische Haus- und Hofform des Oberen  Ennstals. Beispielsweise sind diese Höfe in der Ramsau dadurch gekennzeichnet, dass Wohn- und Wirtschaftsgebäude knapp hintereinander stehen, aber so weit verschoben, dass der First des Wirtschaftsgebäudes in einer Linie mit der südwärtigen Traufseite des Wohnhauses liegt. Oder die „Ganglzier“ – das Balkongeländer zur Schmückung des bäuerlichen Wohnhauses. Ein altes Detail aus einer vergangen Zeit. Und doch kann man ein schönes Beispiel davon heute noch beim Grahhof bewundern. Nicht nur architektonisch, sondern auch kulturelle und musikalische Traditionen werden von den Landwirten erhalten. Und musiziert wurde bzw. wird in der Ramsau sehr gerne. Darum ist es auch nicht verwunderlich, dass einer der bedeutendsten österreichischen Volksliedsammler und -forscher, Dr. Josef Pommer, oftmals in der Ramsau weilte. In seiner Sammlung „444 Jodler und Juchezer aus Steiermark und dem steirischösterreichischen Grenzgebiete“ finden sich eine Reihe von Stücken aus der Ramsau, wie beispielsweise „Ruf des Stiererbauern“ oder „Aus der Ramsau“. Neben dem Jodeln hat auch das Singen von sogenannten „Gstanzln“ – Spottverse – eine lange Tradition:

„A Trumm inter Schladming,
da steht der Markt Haus.
Dort san die seg‘n Diandla,
wo´n Bettlmann graust.
Von Weissenbach eina,
bei der ersten Stiegel,
da geht halt an
da schen Menscha Zigel.“

Reformationsgstanzl

GeorgBerger und seine Kaelber(c)Frienerhof.at

Ramsauer Bioniere

Der Geist der Innovation ist in der Ramsauer DNA fest verwurzelt. Und als moderner Tourismusstandort ist Ramsau am Dachstein klarer Vorreiter – sei es mit den vielen Attraktionen und einzigartigen Klettersteigen, dem Freizeitpark Ramsau Beach oder dem ersten Natur- und Umwelterlebnispfad für Kinder am Sattelberg. Innovation und Tradition schließen einander nicht aus. In der richtigen Konstellation gehen sie Hand in Hand und erschaffen dadurch etwas viel größeres. So wie die Ramsauer Bioniere. Regionale Kaufleute, Gastronome und Biobauern haben sich für ein ganz besonderes Ziel zusammengeschlossen:
Den Gästen einen erholsamen Urlaub zu ermöglichen, der bewusst nachhaltig gestaltet ist. Ein Aufenthalt, der im Einklang mit der Natur steht.

Nachhaltig bedeutet für die Ramsauer Bioniere und die Bio-Bauern der Ramsau vollbiologische Landwirtschaft ohne den Einsatz von Gentechnik oder genetisch veränderten Organismen. Keine chemischsynthetischen Pflanzen- und Lagerschutzmittel, keine künstlichen Aromen oder Farbstoffe. Sie achten beim Zukauf von Lebensmittel auf biologischen und sozial verträglichen Anbau und Handel – viele kennen das unter dem Namen „FairTrade“. Als Gast merkt man davon wenig. Außer beim Geschmack – die kulinarischen Köstlichkeiten der Region schmecken viel intensiver. Sogar die vegetarische und vegane Vollwertkost.

Die Ramsauer Bioniere verbinden die regionale Tradition mit dem nachhaltigen Lebensstil der heutigen Moderne. Ohne eine der Komponenten zu vernachlässigen. Das ist eines der besten Beispiele für den Geist der Innovation – der tief in den Ramsauern verwurzelt ist. Auch wenn es nur ein kleines Puzzlestück in der heutigen, hochkomplexen Welt ist – es verändert etwas. Es verändert etwas zum Guten.

 

Gelebte Tradition im Frühling und Herbst.

Wer selbst einmal die Ramsauer Tradition live erleben will, der sollte die Region im Frühling oder Herbst besuchen. Denn vor allem bei den heimischen Festen wird noch so richtig auf die Tradition angestoßen, wie zum Beispiel beim Frühlingsfest der Pferde mit den liebevollen Blumenfiguren, prächtig geschmückten Wägen und dem traditionellen Rahmenprogramm aus Tracht-, Musik- und Schnalzergruppen. Aber auch im Herbst ist einiges los – beim Dachstein-Almabtrieb mit dem Schottenrühren oder beim Weisenblasen im Ramsauer Almgebiet. Das sind Erlebnisse und Berührungen mit der Tradition, die man sein ganzes Leben nicht vergisst. Denn die Ramsauer Tradition kann eines sehr gut: Gäste zu Freunden machen.

 

Der Beitrag Die letzten Helden erschien zuerst auf Ramsau am Dachstein - Offizielle Tourismusinfo.


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